Neuigkeiten / Gedanken zur bildenden Kunst


17.05.2015


Neuzugänge: Neben den beiden neuen Gemälden Kopfschmerzen I und II können nun mit Fratze(n) und Schöne Aussichten II Skizze 1 zwei von mehreren gut zehn Jahre alte Skizzen betrachtet werden, die mir kürzlich wieder in die Hände gefallen sind.

05.06.2013

 

Die brandneue dritte Skizze zum Bild Hohlkörper III kann ab sofort besichtigt werden!

09.04.2013

 

Die Arbeiten an den Werken Hohlkörper II und Hohlkörper IV schreiten zusehends voran. Zudem wurde unlängst die Arbeit an Sirene II wieder aufgenommen, das sich nun wohlwollend entwickelt hat.

06.02.2013

 

In Anlehnung an die Hohlkörper-Reihe habe ich eine erste repräsentative Skizze des Cover-Artworks für das Band-Projekt For Every Evil erarbeitet.

 

 

24.01.2013

 

Etwas schwerfällig geht es voran, freilich auch aufgrund der verschiedenen Betätigungsfelder, aber dennoch tut sich was, wenn auch etwas zäh. Die arbeiten an der Hohlkörper-Reihe schreiten weiter voran.

 

 

24.12.2012

 

Nach Werner Wolf besteht die "basale Problematik der bildenden Kunst [...] in ihrer fast ausschließlichen Konzentration auf die Repräsentation sichtbarer Oberflächen." (Wolf 2002: 54) Demzufolge könne alles, was die introspektiven Inhalte anbelangt, also das Innenleben von Figuren betrifft, in der Malerei lediglich indirekt dargestellt werden. (Vgl. ebd.: 54) Gerade aber Gedanken und Vorstellungen lassen sich meines Erachtens nach ganz besonders vermittels der Malerei in den wirklichen Raum projizieren, pur, ohne die Interpretationen, welche die sprachliche Reflektion erst nach sich zieht und dem Ursprünglichen oftmals einen intentionalen Stempel aufdrückt. Letzteres gilt natürlich ebenso für nichtsprachliche Umsetzung durch Malerei und Zeichnung. Somit geht es mir vor allem um die Vermeidung von pauschalen Festsetzungen. Denn überdies muss darauf hingewiesen werden, dass auch der literarische Text die Artikulation von Gedanken und Innenleben seiner Protagonisten soweit zurückschrauben kann, dass die semantischen Inhalte vornehmlich der Interpretation des Rezipienten überlassen sind, die sich dann aus allen übrigen Beschreibungen, Informationen und Zeichen zusammensetzen muss.

 

Literatur:

 

Wolf, Werner (2002): Intermediale Erzähltheorie, in: Nünning, Vera / Nünning, Ansgar (Hrsg.) (2002): Erzähltheorie transgenerisch, intermedial, interdisziplinär, Trier 2002: Wissenschaftlicher Verlag Trier.


16.12.2012

 

Es heißt, der gute Künstler lässt seine Werke unkommentiert. Entsprechend gab Samuel Beckett vor, wollte da einer beispielsweise über sein Theaterstück Endgame erhellende Informationen erhaschen, dass dieses gar nichts bedeute. Natürlich ist dies offenkundiger Unsinn – vor allem Endgame zeigt sich als ein mit gesellschaftlichen und philosophischen Anspielungen und Symbolen getränktes und überdies sorgfältig konstruiertes Werk. Wichtig hierbei ist aber, dass es allein seine Reputation ist, die Beckett ermächtigte, einen solchen Kommentar abzugeben, ohne fürchten zu müssen, sich der Lächerlichkeit preiszugeben.
D.h., dass es bei der Rede vom guten Künstler in erster Linie nicht um einen solchen hinsichtlich der Qualität seiner Werke geht, sondern vor allem hinsichtlich seines Erfolgs. Wer erfolgreich ist, sich also einen Namen gemacht hat, kann sich vorwiegend darauf verlassen, dass seine Intentionen bzw. das bloße Vorhandensein von Intentionen nicht in Frage gestellt werden.
    So kommt es, dass jeder Kommentar zum eigenen Werk wie eine Rechtfertigung erscheint, wie ein Versuch, die eigenen zugrundeliegenden Intentionen – gleichsam dem Vorhandensein eines Anspruchs – unter Beweis zu stellen. Was freilich auch unbeabsichtigterweise gegenteilige Wirkungen erzeugen kann, wenn der Um-Anerkennung-Buhlende vielmehr Verzweiflung und Unsicherheit zur Schau stellt, als sein kompositorisches Vermögen. Aber letztlich sagt auch dies nichts über Qualität aus. Aber was ist das denn nun eigentlich, Qualität? Lässt sich das überhaupt anhand irgendwelcher Kriterien festmachen? Dazu enthalte ich mich, obgleich ich diesbezüglich freilich eine Meinung vertrete. Aber eine Meinung ist niemals allgemeingültig. Ich schreibe diese Zeilen lediglich, um Ansporn zu liefern, Geläufiges, also scheinbar feststehende Begrifflichkeiten und Prädikate, zu hinterfragen.
    Ganz gleich mit welchem Medium ich arbeite, ich betrachte mich immer als Erzähler. Und ganz gleich ob Prosa, Film oder Malerei, alle Werke sind in meinen Augen Erzählungen. Als ihr Autor sehe ich die Grenzen zwischen den Medien schwinden. Alles ist übersetzbar. Jeder Text kann visualisiert und jedes Bild in literarische Sprache transponiert werden. Und auch unsere Fähigkeit der Interpretation ist nichts anderes, als eine sprachliche Artikulation von Inhalten, die in Bild und Text vermutet werden. Was die Prosa angeht, so finden sogar mehrere Übertragungen statt: Der Autor hat beispielsweise eine bestimmte Intention, eine bestimmte Aussage, die sich mit Worten beschreiben lässt und die er mit einer entsprechenden Metapher transportieren möchte. So erfolgt die erste Übertragung. Die zweite erfolgt sogleich, indem die Metapher wieder in Form von Worten niedergeschrieben wird. Die dritte erfolgt beim Leseprozess, wenn der Leser die Worte im Kopf zum Bild werden lässt. Die vierte erfolgt schließlich, wenn das in Gedanken hergestellte Bild im Kontext der restlichen Informationen des entsprechenden Textes verstanden, also das Bild in Form von artikulierten Worten interpretiert werden soll.
    Damit stehen Wort und Bild nahe beieinander, genauso wie auch das Bild und sein Titel. Dementsprechend eröffnet Spaghetti con Carne gerade durch die Integration des Titels ins Zeichengeflecht des Bildes einen erweiterten Interpretationsspielraum.